ProvenExpert – Fake Bewertungen 4.0
Es gibt Sie bekanntlich überall: Trickser! Daher verwundert es nicht, dass sie sich auch bei Bewertungen gern dazwischen schummeln: Sie „ergaunern“ sich gefälschte Kundenstimmen und wollen so ihre Reputation pushen. ProvenExpert.com zeigt, wie einfach Fakes-Bewertungen zu entlarven sind.
So einfach gehen gefälschte Bewertungen
Bewertungen haben sich im Netz zu einer heiß begehrten Ware entwickelt. Dabei ist es egal, ob die Unternehmen selbst zur Täuschung ansetzen oder Agenturen damit beauftragen. Was einst die Empfehlung den Freundes- oder Bekanntenkreis war, ist heute die Online Bewertung. Auch viele Unternehmen wissen das. Es werden nicht nur positive Bewertungen angeboten, auch negative Bewertungen werden zum Kauf angeboten. Es geht dabei in erster Linie um Wettbewerber zu schwächen. Dabei wird eine „Kundenstimme“ abgegeben, die den Marktbegleiter gleichzeitig in ein schlechtes Licht rückt und den Auftraggeber und dessen Produkt und Dienstleistung positiv besonders hervorhebt.
Die Frage ist gerechtfertigt: Wie sollen Verbraucher, aber auch geschädigte Unternehmer bei diesem gut organisierten Vorgehen noch Fake von echt unterscheiden? Die meisten Verbraucher wissen heute: Es ist nicht alles Gold was glänzt! Verbraucher vertrauen vorrangig Unternehmen und Produkten mit 3,5 bis 4,5 Sternen (laut MediaPost) im Sterne-Durchschnitt. Prüfen Sie daher vor allem Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen mit reinen 5 Sterne Bewertungen besonders kritisch.
1. Verifizierte Kundenbewertungen – da liegt der Beweis auf der Hand
Immer öfter vor Kaufentscheidungen suchen Verbraucher Informationen im Internet. Bewertungen und Erfahrungsberichte von anderen Käufern sind dann wichtige Indikatoren für die Entscheidung das Produkt zu kaufen bzw. ein Unternehmen zu kontaktieren oder nicht. Wenn sich die Rezension(en) dann als falsch erweist, ist das ausgesprochen ärgerlich. Echte Bewertungen liegen meistens dort vor, wenn es sich um authentische Käufer/ tatsächliche Nutzer (also verifizierte) einer Dienstleistung handelt. Dazu gibt vertrauensvolle Label, die direkt darauf verweisen, dass es sich um einen „Verifizierten Kunden“ oder „Verifizierten Kauf“ handelt. Natürlich bedeutet das nicht, dass nur verifizierte Kunden echte Kunden sind! Dies dient als gute Orientierung inmitten all der vielen Bewertungen. Auch Unternehmens-Riesen wie Amazon setzen mittlerweile auf diese Kennzeichnung, um potenziellen Kunden die Kaufentscheidung zu erleichtern.
2. Auffällig unauffällig, hier ist Vorsicht geboten
Fehler (Grammatik- oder Rechtschreibfehler) sind nicht immer ein Indiz für „echte“ Bewertungen. Klingen die Sätze als wären sie von einem Roboter übersetzt oder haben sie Texte die immer gleichen Schlüsselwörter? Hat die Bewertung sehr oft den vollständig ausgeschriebenen Produktnamen enthalten? Das können alles Indizien sein, für eine möglicher Weise falsche Bewertung. Auch ein Text voller Rechtschreib- und Grammatikfehler kann womöglich gefälscht sein. Zu perfekt verfasste Rezensionen wecken eher Misstrauen bei den Lesern. Ist der Produktname stets komplett ausgeschrieben, liegt der Verdacht nahe, dass auch hier jemand gezielt eine Bewertung abgibt. Das muss nicht immer ein Unternehmen oder eine Agentur sein. Auch werden Tester durch spezielle Angebote gelockt, möglichst positive Erfahrungsberichte zu schreiben. Im Anschluss wird Ihnen beispielsweise der Kaufpreis nach erfolgter positiver Bewertung zurückerstattet.
3. Die Länge der Bewertung ist entscheidend
Häufig sind Fake-Bewertungen an der Textlänge zu erkennen. Kunden bzw. Generell gilt, unterziehen Sie langen Bewertungen einem kritischen Blick. User haben seltener Zeit für lange, ausführliche Erfahrungsberichte und tendieren zu kurzen, knackigen Feedbacks. Sie kommen schnell auf den Punkt, ohne viel Geplänkel. Texte von Fake-Bewertungen sind oft sehr lang. Oft werden belanglose private Geschichten, beispielsweise vom Familienhund der freudig das neue Produkt angebellt hat verwendet. Werden Marktbegleiter in den langen Texten ausführlich gelobt oder kritisiert, ist das ein weiterer Hinweis für Fake-Bewertungen. Aber auch Werbeslogans oder bestimmte Redewendungen aus der Werbung können auf eine gefälschte Bewertung hindeuten. Ob Bewertungen Marketing-Formulierungen verwenden oder es ähnlich formulierte Rezensionen gibt, lässt sich sehr leicht mit Suchmaschinen herausfinden.
4. Checken Sie die weiteren Bewertungen der Verfasser
Es macht Sinn die Bewertenden zu durchleuchten: Wie häufig und was bewertet diese Person? Werden immer ausgewählte/ identische Marken-Kategorien bewertet oder nur Fünf- bzw. Ein-Sterne-Wertungen vergeben? Ist der Stil bei den Bewertungen wieder erkennbar? Sind die Urteile/ Erfahrungsberichte einheitlich? Wenn sich hierauf ungewöhnliche Häufungen und Muster ergeben, sind diese Bewertungen mit Vorsicht zu genießen. Dann liegt die Vermutung nahe, dass hier jemand im Auftrag einer Firma/ Agentur Bewertungen berufsmäßig erstellt. Bei Bewertungen von Nutzern, die ansonsten gar keine anderen Bewertungen abgegeben haben, ist ebenfalls Skepsis geboten. Hat der Bewertende vor seinem Feedback über Ihr Unternehmen, Dienstleistung, Produkt quasi nicht existiert, liegt die Vermutung nahe, dass der Account nur zum Schein angelegt wurde. Auch sehr abstruse Bewerter-Namen können ein weiteres Indiz für einen Fake-Bewerter sein.
5. Die Häufigkeit von eigehenden Bewertungen entscheidet
Es ist immer dann ein sorgfältiger zweiter Blick ratsam, wenn innerhalb sehr kurzer Zeit übermäßig viel Lob oder Kritik digital veröffentlicht wird. Klingen inhaltlich die Bewertungen sehr ähnlich, liegt auch hier die Vermutung nahe, dass es sich um eine Fake-Bewertungswelle/ Fake-Bewertungskampagne handelt. Folgen zudem die Rezensionen zeitlich direkt nach einer negativen oder positiven Kunden-Bewertung, ist der Fall meist sehr eindeutig! Es handelt sich hierbei dann um gekaufte oder gefakte Bewertungen, um die Reputation gezielt zu „schützen“ oder Marktbegleiter fokussiert zu schwächen. Positive Bewertungen (auch in gehäufter Form) muss nicht immer ein Indiz für eine Fake-Bewertung sein. Rufen Unternehmen beispielsweise proaktiv Ihre Kunden in einem E-Mail oder einem Social Media Aufruf zur Abgabe von Rezensionen auf, ist eine Anhäufung von positiven Bewertungen innerhalb eines kurzen Zeitraums durchaus nichts Ungewöhnliches. Prüfen Sie die Bewertungen auf sprachliche Besonderheiten, wie oben beschrieben, bevor sie vorschnell ein Urteil fällen.
Tipp: Prüfen Sie immer Bewertungen, egal ob positiv oder negativ! Bei Auffälligkeiten stets kritisch und sorgfältig diese betrachten. Bei abwertenden oder verleumderischen Äußerungen wenden Sie sich immer an einen Juristen und gehen Sie gegen die Bewertung vor. Wenn Sie sich sicher sind, dass der Bewertende kein Kunde war und die Bewertung gefälscht ist, nutzen Sie die gebotenen Maßnahmen der Plattform. In der Regel können Profilinhaber Bewertungen melden, wenn diese nachweislich falsch sind oder keine Geschäftsbeziehung bestanden hat. Jedoch werden die Bewertungen dann nicht immer entfernt oder als Fake-Bewertungen gekennzeichnet. Stellen Sie sich der Bewertung daher von vornherein und nehmen Sie zu den Vorwürfen Stellung. Fehler können passieren, übernehmen Sie Verantwortung. Aber schützen Sie Ihre Reputation, wenn der Fehler nicht bei Ihnen liegt, zeigen Sie Verständnis, entschuldigen Sie sich aber nicht.
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